Erschienen in der WAZ Tierwelt am 21.01.2017

Katzen sind zwar Fleischfresser, das Knabbern an Pflanzen gehört jedoch zu ihren Grundbedürfnissen. In der freien Natur haben sie genügend unbedenkliche Pflanzen zur Auswahl. Bei reiner Wohnungshaltung geraten sie allerdings leicht an Giftpflanzen, denn die meisten gängigen Zimmerpflanzen sind für Katzen giftig.

Anzeige

Das Aufstellen von Katzengras bietet entgegen der weit verbreiteten Meinung es würde Katzen von Giftpflanzen abhalten leider keinen Schutz. Oft ist es schlichtweg Langeweile, welche die Stubentiger zu den Zimmerpflanzen lenkt. Aus diesem Grund kursieren im Internet diverse Giftpflanzenlisten, die den Haltern Sicherheit versprechen. Bedauerlicherweise sind viele dieser Informationen falsch oder zumindest sehr missverständlich und das hat einen einfachen Grund: Einerseits sind die umgangssprachlichen Pflanzennamen nicht immer eindeutig. Andererseits ist es teils unmöglich Pflanzen genau zu identifizieren. Denn die Pflanzen sind oft nur mit Modenamen ausgezeichnet und ähneln sich zum Teil erheblich, so dass leicht eine giftige für eine ungiftige Pflanze gehalten wird. Darüber hinaus unterscheidet sich die Giftigkeit nach Individuum. Ungiftig für den Menschen, bedeutet also nicht zwangsläufig auch ungiftig für die Katze.

Was tun bei Vergiftungsverdacht?

Der beste Umgang mit Vergiftungen ist sicherlich diese zu vermeiden. Trotz aller Vorsicht kann es passieren und dann gilt es Ruhe zu bewahren. Eine Katze mit Vergiftungssymptomen sollte nach Rücksprache mit dem Tierarzt auf dem schnellsten Weg in die Praxis oder in eine Tierklinik gebracht werden. Lange Wartezeiten oder eine Behandlung mit Hausmitteln kann die Katze das Leben kosten. Übrigens: Einmaliger Durchfall oder Erbrechen müssen nicht zwingend gleich die Folge einer Vergiftung sein. Der Verdachtsmoment bestätigt sich, wenn es beispielsweise parallel dazu sichtbare Knabberschäden an Pflanzen gibt oder man die Katze dabei beobachtet hat, wie sie eine unbekannte oder bekannte, giftige Pflanze beknabbert hat. Anders herum gibt es auch Vergiftungen, welche lange Zeit ohne offensichtliche Symptome bleiben und sich erst später durch die Schädigung von Organen zeigen. Es ist lohnenswert sich näher mit dem Thema Giftpflanzen auseinanderzusetzen, um geeignete Katzenpflanzen zu finden, Giftpflanzen zu erkennen und Vergiftungen zu vermeiden. Denn unbedenkliche Pflanzen in der Wohnung und auf dem Balkon tragen zu einem abwechslungsreichen Lebensumfeld für Mensch und Katze bei.

Event-Tipp: Die Ratgeber-Autorin Sabine Ruthenfranz veranstaltet am 4.+5.2. ein besonderes Seminarwochenende für Katzenhalter zum Thema Katzenpflanzen. Veranstaltungsort: Bochum / Anmeldung und Infos unter Tel. 0177-3341433. Buchtipps: Ratgeber Katzenpflanzen – 978-3-7357-8637-1 (16,99 €) Ratgeber Katzenbalkon – 978-3-7392-4238-5 (16,99 €)